Die Bauaufgabe betrifft ein zweigeschossiges Einfamilienhaus aus den 1950er-Jahren auf einem Grundstück in Bensberg-Frankenforst, das 1968 um einen eingeschossigen Anbau an der Giebelseite erweitert worden war. Im Jahre 2001 musste das Elternhaus der Bauherrin an die Anforderungen einer fünfköpfigen Familie angepasst werden. Um für alle drei Kinder gleichwertige Zimmer zu erhalten, waren zwei zusätzliche Räume zu schaffen.
Es wurden verschiedene Vorschläge erarbeitet, die von der Aufstockung des eingeschossigen Anbaus über den Ausbau des Dachbodens bis zu einem Aufsatz im Dachfirst reichten. Die Bauherren entschieden sich für den ersten Lösungungsansatz, den wir kurz „Kiste“ genannt hatten. Schlussendlich hat sich die Bezeichnung „Baumhaus“ durchgesetzt.
Auf den Anbau aus den 1960er-Jahren wurde eine einseitig auskragende Holzkonstruktion aufgesetzt, in der die zwei zusätzlichen Räume untergebracht sind. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzkonstruktion konnten die Rohbauarbeiten innerhalb von zwei Tagen fertiggestellt werden. Die Anbindung der neuen Räume an den Giebel des Hauses erfolgt über ein schmales gläsernes Verbindungsstück. Die Rücksprünge zwischen Holzbau und Giebel werden als Terrassen genutzt.
Dem Wunsch der Bauherren nach Langlebigkeit konnte durch eine Verkleidung des Holzbaus mit vorbewittertem Titanzinkblech entsprochen werden. In die Leibungen der längsseitigen Fenstertüren wurde ein textiler Sonnenschutz integriert. Die querformatigen Fenster an den Kopfseiten belichten die fest eingebauten Arbeitstische. Alle Kinderzimmer wurden mit identischen Einbauschränken ausgestattet.
Im Zuge des Umbaus wurde die Wärmedämmung des vorhandenen Satteldachs verbessert und die Dachdeckung erneuert. Die Dachgaube auf der Gartenseite wurde verbreitert, um zusätzliche Belichtung für das Kinderzimmer im Bestand zu schaffen.